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Österreich, Recht, Wien 06.09.2018

Kampf gegen Abriss: Mietervereinigung unterstützt Bewohner

  • MVÖ-Landesvorsitzende Elke Hanel-Torsch vor dem Haus in der Radetzkystraße; Foto: MVÖ

Seit Juni fehlt den Mietern eines Wiener Zinshauses buchstäblich das Dach über dem Kopf. Die Mietervereinigung unterstützt die Bewohner nun beim Kampf um ihre Rechte.

 

Die Ereignisse rund um das Haus in der Radetzkystraße in Wien-Landstraße gingen in den letzten Wochen durch die Medien. Ende Juni ließ der Eigentümer, ein Immobilienunternehmer aus Wien, Abrissarbeiten beginnen, obwohl im Haus noch Mieter wohnen.

 

Offenbar wollte der Eigentümer noch kurz vor der Anfang Juli in Kraft tretenden, strengeren Bauordnung Tatsachen schaffen. Die Baupolizei stoppte den Abriss jedoch. Einer Stellungnahme der MA 19 (Architektur und Stadtgestaltung) zufolge ist das 1847 errichtete Bauwerk wegen seines äußeren Erscheinungsbildes und seiner architekturhistorischen Qualität schützenswert. Trotzdem: Das Dach ist weg, einige Fenster bereits herausgerissen. In den Wohnungen gibt es Schäden durch Wassereintritte.

 

Um den betroffenen Mietern beizustehen und zu ihrem Recht zu verhelfen, formierte sich nun eine breite Allianz. Die Mietervereinigung und der Mieterschutzverband vertreten die Mieter und brachten gemeinsam direkt beim Bezirksgericht eine einstweilige Verfügung und einen Erhaltungsantrag ein. „Die einstweilige Verfügung ist eine Notmaßnahme“, sagt Elke Hanel-Torsch, Wiener Landesvorsitzende der Mietervereinigung. Der Hauseigentümer sei zu Erhaltungsarbeiten verpflichtet. „Mit dem Erhaltungsantrag wollen wir erreichen, dass die gröbsten Mängel beseitigt werden - also das Dach in Ordnung gebracht wird, Fenster wieder eingesetzt und die demolierten Teile instand gesetzt werden“, erklärt Hanel-Torsch.

 

Unterstützung kommt dabei auch vom Rechtshilfefonds der Stadt Wien. „Wir bündeln alle Kräfte“, sagt Ronald Schlesinger von der Mieterhilfe Wien. „Dass ein bewohntes Haus abgerissen wird, hat es bis dato in Wien noch nicht gegeben. Jetzt wollen wir den Fall auch rechtlich ausleuchten und damit verhindern, dass sich so etwas in Zukunft wiederholen könnte“, sagt Hanel-Torsch.

 

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