Österreich, Politik 27.11.2018
Die Mietervereinigung Österreichs unterstützt den 3-Punkte-Plan von Pamela Rendi-Wagner zur Senkung der Wohnkosten und Entlastung der Mieter.
Die Schere zwischen Einkommen und Wohnkosten geht immer weiter auf, weil die privaten Mieten Jahr für Jahr deutlich stärker steigen als die Löhne. Besonders für junge Menschen wird es immer schwieriger, in den Städten überhaupt noch leistbare Wohnungen zu finden, wie die Erfahrungen der Mietervereinigung Österreichs (MVÖ) in ihrer täglichen Arbeit zeigen. Bei vielen fressen die Wohnkosten schon 40 Prozent des Einkommens.
Nun hat SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner beim Bundesparteitag einen 3-Punkte-Plan zur Senkung der Wohnkosten präsentiert. Der Plan sieht vor, die Mehrwertsteuer auf Mieten abzuschaffen, die Maklergebühren für Mieter zu streichen und bundesweit ein Mietrecht für alle Mieter – das Universalmietrecht – einzuführen.
MVÖ unterstützt 3-Punkte-Plan
„Wir unterstützen den 3-Punkte-Plan“, sagt MVÖ-Präsident Georg Niedermühlbichler. „Es ist höchste Zeit, die Mieter zu entlasten und Wohnen wieder leistbar zu machen. Wir fordern seit Jahren ein transparentes Mietrecht für alle Mieter – was mit dem Universalmietrecht erreicht werden könnte“, erklärt Niedermühlbichler. „Auch die Abschaffung der Maklerprovisionen für Mieter ist eine langjährige Forderung der MVÖ. Wer den Makler beauftragt, soll ihn auch bezahlen – in den allermeisten Fällen ist das der Vermieter.“
Mieter rasch entlasten
Die Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Mieten bringe Mietern eine rasche Entlastung ohne komplizierte Berechnungen, sagt Niedermühlbichler. „Derzeit sind Mieten mit 10 Prozent Mehrwertsteuer belastet. Streicht man die Steuer weg, sinkt die monatliche Belastung für Mieter mit einem Schlag um über 9 Prozent. Jeder Mieter würde dadurch im Jahr rund eine Monatsmiete sparen.“ Freilich müsste durch ein entsprechend gestaltetes Mietrecht unterbunden werden, dass Vermieter die Mieten einfach um die eingesparten Prozent wieder erhöhen, ergänzt der MVÖ-Präsident.
„Einmal mehr liegen konkrete Vorschläge für leistbares Wohnen auf dem Tisch. Es braucht jetzt rasche politische Maßnahmen, um die Preisexplosion bei den Mieten endlich zu stoppen,“ fordert Niedermühlbichler.