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Österreich, Politik 17.11.2015

Österreich braucht klare Mietzinsgrenzen

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„Givers need to set limits because takers rarely do.“ Jene, die geben müssen den Nehmern Grenzen setzen, wenn die Nehmer ihre Grenzen selbst nicht sehen.

Das Zitat bringt es klar auf den Punkt, warum Österreich ein Mietrecht braucht, das klare Mietzinsgrenzen setzt.


Seit ca. 15 Jahren findet ein kontinuierliches Auseinanderdriften von Einkommen und Wohnkosten statt. Während ersteres stagniert bzw sogar sinkt, steigen die Mieten überproportional zur Inflationsrate.  Die Ballungszentren erleben einen Wachstumsboom, die Wohnungsnachfrage steigt im gleichen Ausmaß an. Mit dem Neubau wurde begonnen, um den Druck vom Wohnungsmarkt nehmen zu können, doch gerade in Städten ist Grund und Boden ein rares Gut.


Dementsprechend sind die Bodenpreise in den letzten Jahren unverhältnismäßig stark gestiegen. Diese Kosten werden von den Bauträgern natürlich über die verlangten Mieten weitergegeben.

Leistbare Mieten können vor diesem Hintergrund daher ohne staatliche Intervention gar nicht entstehen. Es ist eine Illusion zu glauben, dass das derzeitige Mietpreisniveau allein durch Neubau wieder auf ein normales  - für den Durchschnittsverdiener leistbares  - Niveau sinken wird. Rund 70% der ÖsterreicherInnen verdienen weniger als € 2.000,- netto monatlich, 50% weniger als 1.500,- (inkl. Sonderzahlungen). Private Vermieter verlangen aber, was der Markt hergibt. Sie nehmen ohne ein Bewußtsein für gesunde marktwirtschaftliche Grenzen und die Preise steigen, auch weil es zu wenig Angebot gibt. – Ein Teufelskreis entsteht zu Lasten der gesamten Volkswirtschaft.

 

Aus Sicht der Mietervereinigung steht daher fest: „Für die normal bis wenig verdienenden Bevölkerungsgruppen fehlen leistbare Wohnungen. Zudem sollten die Mieten nicht mehr als 20 bis 25% des Einkommens auffressen, damit noch Kaufkraft für andere Wirtschaftszweige außerhalb der Immobilienbranche übrig bleibt. Die derzeit verlangten Mieten beanspruchen aber 30 bis 50% des Einkommens. Es ist daher dringend notwendig, klare und leistbare Mietzinsobergrenzen zu definieren, um unsere Volkswirtschaft gesund und leistungsfähig zu erhalten.“
Mietervereinigung Österreichs, Reichsratsstraße 15, 1010 Wien, Tel.: 050195, Fax: 050195-92000, zentrale@mietervereinigung.at, ZVR - Zahl 563290909
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