Österreich, Politik 29.03.2022
Preisexplosion für Haushalte geht weiter – Mietervereinigung appelliert an Regierung: Mieterhöhung jetzt stoppen!
Die Preise für Heizung und Strom gehen durch die Decke. Viele können die zusätzlichen Belastungen kaum stemmen – und nun steht die nächste Teuerung buchstäblich vor der Tür.
Im April droht insgesamt rund 755.000 Mieterinnen und Mietern in Österreich eine Erhöhung der Richtwertmieten um 5,85 Prozent. Weiteren 250.000 Mieterinnen und Mietern steht eine Erhöhung ihrer Kategoriemieten um 5,47 Prozent ins Haus.
„Die Erhöhung der Richtwertmieten bringt bei einer 80-Quadratmeter-Wohnung in einem Altbau in Wien Mehrkosten von rund 360 Euro im Jahr“, erklärt Elke Hanel-Torsch, Vorsitzende der Mietervereinigung Wien. Da der Richtwert für jedes Bundesland unterschiedlich ist, unterscheiden sich auch die Mehrkosten. „In Oberösterreich macht die Erhöhung rund 390 Euro aus, in der Steiermark fast 500 Euro. In Vorarlberg, wo der Richtwert am höchsten ist, müssten Mieterinnen und Mieter über 550 Euro mehr zahlen.“
Die Erhöhung der Kategoriemieten bringt einem Mieter-Haushalt Mehrkosten von rund 210 Euro pro Jahr. Indirekt werden darüber hinaus 2 Millionen Mieterinnen und Mieter zur Kasse gebeten – denn: „Zur Berechnung der Verwaltungshonorare werden die Beträge der Kategorie A herangezogen. Damit steigen auch die Betriebskosten“, sagt Hanel-Torsch.
„Viele Menschen wissen nicht mehr, wie sie die Kosten für Heizung und Strom aufbringen sollen – und jetzt soll auch noch die Miete steigen? Die Mieterhöhung muss gestoppt werden“, fordert Hanel-Torsch und appelliert erneut an die Bundesregierung, die Mietanhebung vorerst unbefristet auszusetzen.