28.07.2016
Beinahe die Hälfte aller Verfahren, die die Mietervereinigung Wien führt, sind Betriebskosten-Verfahren. Auf Basis aller Abrechnungen von privaten Mietshäusern, die Mitglieder zur Kontrolle vorlegen, werden jährlich die wienweiten Durchschnittswerte der wichtigsten Betriebskostenpositionen ermittelt. Die aktuellen Daten liefern Vergleichswerte für das Abrechnungsjahr 2014.
Obwohl sich die Jahresinflation von noch 2 Prozent im Jahr 2013 auf 1,7 Prozent im Jahr 2014 gesenkt hat, sind die monatlichen Nettobetriebskosten im Vergleich zum Vorjahr um 8 Prozent gestiegen. Für eine 70 m²-Wohnung waren 2014 monatlich durchschnittlich 135,10 Euro (1,93 Euro/m²) an Betriebskosten zu bezahlen. Die jährlichen Kosten für ein privates Mietshaus teilen sich auf 2,73 Euro/m² (+ 0,24 Euro) an Müllentsorgungskosten, 4,02 Euro/m² (+ 0,04 Euro) Wasserkosten, 4,97 Euro/m²(- 0,03 Euro) Versicherungsprämien, 5,43 Euro/m² (+ 0,32 Euro) Reinigungskosten und ein Verwaltungshonorar von 3,385 Euro/m²(+ 0,135 Euro) auf. In Häusern mit Aufzügen sind zusätzlich noch rund 2,78 Euro/m² (+ 0,48 Euro) an Liftkosten angefallen.
Mehr als ein Drittel der Betriebskosten entfallen daher auch im Jahr 2014 wieder auf das Verwaltungshonorar sowie Versicherungsprämien und damit auf Kosten, mit denen der Eigentümer sein eigenes Risiko absichert bzw. seine rechtliche Vertretung von den Mieterinnen und Mietern bezahlen lässt. „Genauso wie die Grundsteuer werden keine dieser Kosten von den MieterInnen verursacht und sollten daher auch nicht von diesen zu tragen sein“, so Mag.a Elke Hanel-Torsch, Vorsitzende der Mietervereinigung Wien. „Diese Positionen sollten aus dem gesetzlichen Betriebskostenkatalog gestrichen werden.“