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Europa, Österreich, Recht, Service 13.03.2017

Smart Meter am Prüfstand

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Im ursprünglichen Gesetzesvorschlag war keine Mitsprachemöglichkeit der Kunden beim Austausch des Stromzählers vorgesehen, sodass ein Zwang zur Smart Meter - Ablesung  bestanden hätte.

Aufgrund des außerordentlichen Engagements der Mietervereinigung und all jenen, die die Petition "Zwangszähler - Nein Danke" unterstützt haben, ist es jedoch gelungen, den Gesetzgeber von einer kundenfreundlicheren Datenschutzregelung zu überzeugen.


Stromkunden müssen Smart Meter Zähler nicht nehmen!


Im Jahr 2013 wurde im Rahmen einer Gesetzesänderung eine sogenannte Opt-out- Regelung eingeführt. Haushalte haben damit die Möglichkeit, einen intelligenten Stromzähler (Smart Meter) abzulehnen. Konkret heißt es im Elektrizitätswirtschafts- und -organisationsgesetz:“ Im Rahmen der durch die Verordnung bestimmten Vorgaben für die Installation intelligenter Messgeräte hat der Netzbetreiber den Wunsch eines Endverbrauchers, kein intelligentes Messgerät zu erhalten, zu berücksichtigen.“

 

Normalerweise sollte vor dem Zählertausch jeder Haushalt schriftlich informiert werden. Auch bei Haushalten, die ihre Smart –Meter-Ablehnung bereits vorab mitgeteilt haben, wird dann noch einmal nachgefragt, ob die Ablehnung weiterhin aufrechterhalten wird.

 

In Österreich sind mittlerweile 600.000 Haushalte mit dem Smart Meter ausgestattet. Bis spätestens 2019 sollen 95 Prozent der österreichischen Verbraucher ihren Strom mit dem digitalen Stromzähler messen. Rund 1,5 Prozent der heimischen Kunden haben bislang laut E-Control die Opt-out-Möglichkeit gewählt.

 

Digitale Stromzähler berechnen viel zu viel!

 

Vier Jahre später haben Forscher die Smart Meter geprüft: Die Werte lagen teilweise fast 600 Prozent über dem tatsächlichen Verbrauch.

 

Intention für die Installation von Smart Meter war eigentlich, den BürgerInnen beim Energiesparen zu helfen. Laut einer Studie der niederländischen Universität Twente könnte allerdings genau das Gegenteil der Fall sein. Die Stromrechnungen vieler Kunden könnten sich als unrichtig erweisen, weil ein Teil der neuen Zähler viel zu hohe Verbrauchswerte ausweist. Die beanstandeten Messgeräte sind technisch nicht auf moderne Schaltelemente abgestimmt und geben in der Folge fehlerhafte Werte an, obwohl sie allen gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Der Fehler liegt also in der Gestaltung der Smart Meter. In den Niederlanden fordern Verbraucherschützer und Netzbetreiber nun, dass die Geräte flächendeckend überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht werden.

 

Ob jene Geräte auch in Österreich eingesetzt werden, ist noch nicht bekannt. Bisher soll es aber in Österreich noch keine falschen Messungen gegeben haben. Seitens der E-Control heißt es, dass außerdem die Zähler in Österreich – anders als zum Beispiel in Deutschland oder auch in den Niederlanden – vom Eichamt zugelassen werden müssten, was eine zusätzliche Sicherheit bringe.

 

 

 

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