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Oberösterreich, Österreich, Service 18.02.2016

Hoher Heizkostenaufwand trotz Niedrigstenergie!

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Abermals waren Mieterinnen und Mieter einer neueren, im Jahr 2013 von der einer Genossenschaft übergebenen Wohnanlage in Pasching, Bezirk Linz Land äußerst überrascht, als sie die ersten Heizkostenabrechnungen von der damaligen ENSERV, nunmehr EnergieAG Power Solutions GmbH, zugestellt bekamen.


Bei diesem Mietkaufprojekt handelt es sich um Niedrigstenergiehäuser. Der monatlich zu erwartende Heizkostenaufwand wurde in den Bewerbungsunterlagen der Genossenschaft mit monatlich ca. € 65,00 angegeben.

Die Genossenschaft hat als Bauträger bei der Errichtung ihres Bauvorhabens die Kosten der Pellets - Heizungsanlage durch das von der Power Solutions GmbH stark beworbene Anlagencontracting zum Teil finanziert und die Mietkäuferinnen in weiterer Folge in diese Verträge eingebunden.

 

Im Rahmen des Models des Anlagencontractings bot der Anbieter, damals die ENSERV, die Planung, den Bau, die Inbetriebnahme, den technischen und wirtschaftlichen Betrieb sowie die Finanzierung der Anlage an. Mit dem Leistungspakt, das den Kunden zur Verfügung gestellt wurde, sollten alle Kosten für die Finanzierung, Vollwartung (inklusive allfälliger Reparaturen) gegebenenfalls auch die Erneuerung der Anlage, Energiebeschaffung, Verwaltung, 24 Stunden Bereitschaftsdienst sowie Ablese- und Abrechnungskosten abgedeckt werden.

 

Bei Anlagencontracting bezahlt der Mieter/die Mieterin sohin nicht nur die tatsächlichen Energiekosten, sondern darüber hinaus auch die Rückzahlungsraten für den verbleibenden Restanschaffungspreis der Heizanlage. Den Mietern war dieser Umstand nicht bewusst.

Die Anschaffungskosten für diese Heiz- und Solaranlage betrugen € 145.000,00. Fünfzig Prozent dieser Kosten wurde von den Mietern bereits im Wege der geleisteten Baukosten bezahlt.

 

Die Nachzahlungen aus den Heizkostenabrechnungen 2014 beliefen sich auf etwa € 108,00 bis € 597,00. Die Heizkosten setzten sich zusammen aus dem Grundpreis, Arbeitspreis, Ablese- und Abrechnungskosten. Die monatliche Heizkostenbelastung betrug zum Teil bis zu € 1,50/m².

 

Im Zuge von zahlreichen intensiven Gesprächen mit Vertretern der Genossenschaft, der EnergieAG Power Solutions und den MieterInnen konnte die MVÖ Oberösterreich aufgrund verschiedenster Maßnahmen eine Reduktion des Grundpreises erzielen. Weiters wurden die Wärmekosten in 40 % Warmwasser und 60 % Heizung gesplittet.

 

Die Summe all dieser Schritte bewirkte, dass die aus der Jahresabrechnung 2014 für alle 18 Mietkaufhäuser ursprünglich veranschlagte Nachzahlung von € 6.616,00 in ein Guthaben von € 632,00 umgewandelt wurde. Die neuen monatlichen Akonti liegen zwischen € 64,00 und € 134,00  brutto pro Haus, das entspricht einem angemessenen Heizkostenaufwand von € 1,00 pro m² beheizbarer Nutzfläche.

 

Es freut uns sehr, dass auch bei dieser Wohnanlage beim Thema Anlagencontracting die Bedenken und Kritik der Mietervereinigung zum Ausdruck gebracht werden konnte und zahlreichen Mieterinnen bei der Reduktion ihrer Heizkosten geholfen werden konnten.
Mietervereinigung Österreichs, Reichsratsstraße 15, 1010 Wien, Tel.: 050195, Fax: 050195-92000, zentrale@mietervereinigung.at, ZVR - Zahl 563290909
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