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12.01.2015

Ist Ihre Wohnung winterfest?

Immer wieder bekommen wir Anfragen von Mitgliedern der Mietervereinigung zum Energiesparen und sparsames Heizen.

Wir haben daher hier einige Tipps dazu zusammengetragen:

 

Wie sieht die richtige Thermostat-Einstellung an der Heizung aus?

Beim Thermostat lautet die Devise: Jedes Heizgrad zählt! Bis zu 6% Heizkosten kann jedes Grad einsparen helfen. Sind Sie tagsüber nicht in der Wohnung, so ist es sinnvoll die Heizung zurück- bzw abzudrehen.

Das Abschalten der Heizung bei längerer Abwesenheit sowie die Nachtabsenkung führt in den meisten Fällen zu einer Energieeinsparung (bei sehr guter Wärmedämmung deutlich weniger bis nahe null, bei sehr schlechter deutlich mehr). Dabei ist aber darauf zu achten, dass es bei längerer Unterschreitung des Taupunkts (in Wohnungen etwa 15°C) zu Schimmelbildung kommen kann. Nur bei Wärmepumpensystemen kann eine deutliche Temperaturabsenkung unter bestimmten Umständen zu einem etwas erhöhten Energiebedarf führen.

Ideal sind Thermostatventile, denn sie bremsen „automatisch“, indem sie die Temperatur in den einzelnen Räumen konstant auf dem gewünschten Wert halten – selbst wenn die Sonne ins Zimmer scheint. Das kann vier bis acht Prozent Heizenergie sparen. Bei einem Stückpreis von höchstens 20 Euro machen sich Thermostatventile meist schon nach zwei Jahren bezahlt. Und unbedingt beachten, keine Gardinen vor die Thermostatventile zu hängen. Diese funktionieren sonst falsch und erhöhen die Heizkosten womöglich..

 

Meine Fenster sind zugig – was kann ich tun?

Zugige Fenster und Türen machen die Wohnung ungemütlich und verschwenden Energie. Mit einem einfachen Test können Sie herausfinden, ob die Fenster noch dicht sind: Klemmen Sie ein Blatt Papier an verschiedenen Stellen ins Fenster. Lässt es sich in geschlossener Position leicht herausziehen, gehören die Fugendichtungen erneuert oder die Fensterflügel eingestellt. Kostengünstig abdichten kann man undichte Stellen am besten mit selbstklebenden Dichtungsbändern, die im Baumarkt erhältlich sind und ohne große Mühe montiert werden können. Auch wenn die Dichtung nur an einer Stelle porös ist, ist es trotzdem ratsam, die kompletten Fensterdichtungen zu erneuern. Vor dem Bekleben muss der Rahmen gründlich gereinigt werden, denn er muss staub- und fettfrei sein, damit der Kleber hält. Dichtungsbänder eignen sich vor allem für Holz- und Metallfenster. Kunststofffenster haben oft Gummidichtungen, auf die nichts aufgeklebt werden darf – deshalb vorher mit dem Vermieter oder Fensterbauer sprechen.
 

 

Ich möchte gerne einen Ofen aufstellen – was muss ich tun?

Ein Kaminofen bringt nicht nur Wärme, sondern auch ein angenehmes, romantisches Ambiente ins Heim. Beim Verwenden eines Ofens im Wohnraum muss aber einiges beachtet werden. Siehe auch bauliche Veränderung.

 

  • Zu Wänden und Möbeln etwa ist ein ausreichender Abstand vorgeschrieben – je nach Wandart zwischen 20 und 60 cm.
  • In den Wänden hinter dem Kaminofen dürfen keine Strom- oder Wasserleitungen verlegt werden.
  • Zudem ist für ein funktionierendes Luftsystem im Raum zu sorgen, damit raumluftunabhängig Feuer entstehen kann.
  • Es ist außerdem verboten, offene Kamine in Räumen aufzustellen, deren Fläche weniger als zwölf Quadratmeter beträgt.
  • Ist der Ofen angeschlossen, muss er noch vom Schornsteinfeger freigegeben werden, erst danach darf befeuert werden.
  • Für Wohnungen ohne Kaminanschluss sind auch Gasöfen eine Option für zusätzliche Wärme in Wohnraum.
  • Elektroöfen als zusätzliche Wärmequelle sollte man allerdings vermeiden. Strom ist teuer und damit die ineffizienteste Möglichkeit, die Wohnung warm zu halten, sofern man keine Photovoltaik-Anlage sein eigen nennt.


Wie kann ich vermeiden, dass ich Schneematsch von der Straße mit in die Wohnung nehme?

Wenn mehrere Leute bei Schnee in die Wohnung laufen, ist der Eingangsbereich der Wohnung im Winter im Nu verdreckt. Wer Schmutz und Schneematsch von seiner Wohnung fernhalten möchte, stellt am besten einfach eine Schuhabtropfschale vor die Eingangstür. Eine andere Möglichkeit: leere Eierkartons aufstellen, auf denen Schuhe und Stiefel abgestellt werden. Hier trocknen die nassen Stiefel besser, weil die Raumluft um die Schuhe zirkulieren kann. Außerdem wird der Fußboden geschont und das abtropfende Wasser wird in der Pappe aufgefangen. Sobald die Eierpappe ihren Dienst erfüllt hat und nicht mehr ansehnlich ist, kann sie ganz normal im Papiermüll entsorgt werden. Optimal ist natürlich ein pflegeleichter Boden im Eingangsbereich. Stein- oder Fliesenboden können in den Wintermonaten mit einem Wischtuch schnell gereinigt werden.


Wie halte ich die Wohnung trotz Lüften warm?

Allein der Gedanke an ein offenes Fenster lässt viele frösteln. Doch frische Luft muss auch bei bitterer Kälte sein – sonst bildet sich gesundheitsschädlicher Schimmel in der Wohnung. Auch bei frostigem Winterwetter wird geraten, die Wohnung mindestens morgens und abends gut zu durchlüften.

 

  1. Öffnen Sie dabei möglichst alle Türen & Fenster für mehrere Minuten.
  2. Stellen Sie die Heizung während dieser Zeit ab (oder drehen Sie die Thermostate herunter), sonst heizen Sie buchstäblich zum Fenster hinaus.
  3. Lassen Sie das Fenster fünf bis zehn Minuten weit geöffnet. Die Räume sollten möglichst nicht unter 14 bis 16 Grad auskühlen. Die Wände kühlen bei diesen kurzen Lüftungszeiten nicht aus und die Zimmer werden schnell wieder warm.
  4. Noch effektiver als das Stoßlüften ist übrigens das Querlüften, eine Möglichkeit, die allen offensteht, die gegenüberliegende Fenster in der Wohnung haben. Die Lüftungsdauer kann so auf einige wenige Minuten verkürzt werden. Die Fenster aber bloß in Dauerkippstellung zu halten, ist eine schlechte Lösung, weil dadurch die Wände zu stark auskühlen. Schimmelbildung ist hier dann manchmal die Folge.

 

weitere Tipps zum Energiesparen und sparsamen Heizen

 

Ich bezahle sehr viel Heizkosten – wie kann ich das ändern?

Fr all jene, die mit Strrom oder Gas die eigene Heizanlage betreiben gibt es die Möglichkeit  des Wechsel. Die Preise der Gaslieferanten unterscheiden sich zum Teil erheblich voneinander. Wie der Anbieterwechsel funktioniert, erklärt die Arbeiterkammer Wien (Rechner der Arbeiterkammer.at). Bei gemeinschaftsanlagen ist ein solcher Wechsel leider aber nicht möglich. Hier gibt es praktisch keine Kontrollmechanismen - eine Gesetzeslücke wie wir meinen!

 

BeisitzerInnen von Gastetagenheizungen haben folgende Möglichlichkeit:

  • Vergleichen Sie die Gaspreise der Anbieter mit dem Online-Gaspreisrechner (www.e-control.at).
  • Mindestbindungsfristen und Kündigungsfristen analysieren. Vorsicht: Bei einer vorzeitigen Kündigung kann man Rabatte gänzlich oder teilweise verlieren.
  • Wenn Sie eine neue Wohnung beziehen, nutzen Sie die Gelegenheit und vergleichen Sie die Preise und wählen Sie sofort den günstigsten Lieferanten. So ersparen Sie sich später das Wechseln. Ein Wechsel des Anbieters darf künftig nicht länger als drei Wochen dauern und ist mit keinen zusätzlichen Kosten für die KonsumentInnen verbunden.
  • Haben Sie einen neuen Lieferanten gefunden, melden Sie sich telefonisch oder per Internet an. Der neue Anbieter schickt Ihnen seinen Vertrag. Sie müssen ihn nur mehr ausfüllen und zurückschicken. Den Rest erledigt Ihr neuer Anbieter. Bis zum Wechsel versorgt Sie weiter Ihr bisheriger Lieferant.
  • Lesen Sie am Tag des Wechsels Ihren Gaszähler ab und geben Sie den genauen Zählerstand dem Netzbetreiber bekannt.

 

Welche Fehler kann ich beim Heizen machen?

  • Vermeiden Sie Wärmestaus.
  • Heizkörperverkleidungen und Möbel vor Heizkörpern verhindern, dass die Heizungswärme in den Raum geht. Das bedeutet bis zu fünf Prozent mehr Heizkosten. Reichen Vorhänge über die Heizkörper, erhöht sich der Wärmeverlust unter Umständen nochmals erheblich, und der Energieaufwand kann um bis zu 40 Prozent steigen.
  • „Vorhang zu“ sollte das Motto sein, damit der Raum warm bleibt. Vor allem, wenn Ihre Vorhänge aus dickem Material sind, können zum Energiesparen beitragen. Die Vorhänge sollten dennoch nicht über die Heizkörper ragen!
  • Sorgen Sie außerdem für ausreichend Luftfeuchtigkeit, denn je trockener die Luft, desto negativer wirkt sich das auf unsere Schleimhäute aus. Die Infektionsgefahr steigt. Erreichen kann man das zum Beispiel mit Grünpflanzen, besonders geeignet für gut beheizte Räume sind Pflanzenarten wie Farne, Philodendron und Fensterblatt. Aber auch eine flache Schale Wasser auf dem Heizkörper kann zum angenehmen Raumklima beitragen.
  • Sämtliche Energieberechnungen legen eine Raumtemperatur von 20 Grad zugrunde. Jedes Grad mehr kostet etwa 6% Heizkosten.
  • Über Nacht Jalousien oder Rollläden immer schließen, denn die meiste Wärme entweicht über Glasflächen und Fensterfugen.

 

Unter der Altbautür zieht es durch – wir haben ein Polster davorgelegt, aber wenn wir die Wohnung verlassen, dichtet das Kissen ja nicht mehr richtig ab ...


Durch Zugluft unter der Tür kann viel Heizenergie verloren gehen. Hausbewohner mit glatten Böden wie Laminat, Parkett oder Fliesen sollten ihre Türen mit einer so genannten Bürstendichtung versehen, die am Türblatt angebracht wird und Abhilfe schafft. Der Vorteil ist, dass die flexiblen Borsten auch Unebenheiten im Boden einfach ausgleichen können. Je nachdem, ob sie für glatten, unebenen oder Textilboden ausgelegt sind, sind die Bürsten mehr oder weniger starr. Vor dem Abdichten muss überprüft werden, ob die Tür richtig in der Zarge sitzt.

 

Weiterführende Beiträge

 

Den Artikel von Eva Baumgardinger finden Sie in unserem Mitgliedermagazin Fair Wohnen IV/2014.

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